"... zur Gründung guter Zwecke" (Urban Pitsch, 1865)
Es heißt, dass Meinhard II. von Tirol/Görz und seine Gattin Elisabeth im Jahre 1271 der Gemeinde Meran das alte Spital und die Spitalskirche (heute Heilig‑Geist‑Kirche) geschenkt haben. Im Jahre 1419 wurden sowohl das Spital als auch die Kirche von der Passer vollkommen zerstört. Dank Herzog Sigismund und anderer Wohltäter ist dann im Jahre 1483 das alte Spital neu und die dazugehörige Hl.‑Geist‑Kirche in ihrer derzeitigen Form errichtet worden. Viele Jahre diente das Gebäude gleichzeitig als Spital und Versorgungshaus, bis das städtische Krankenhaus an einem anderen Ort erbaut wurde. Ab dem Jahre 1905 diente das Gebäude ausschließlich als Versorgungshaus für die Armen von Meran, die wegen Alter und Gebrechlichkeit nicht für den eigenen Lebensunterhalt sorgen konnten und keine Angehörigen hatten, die für ihren Unterhalt aufkommen mussten bzw. konnten.
Mit der Errichtung eines eigentlichen Armenfonds wurde aber erst gegen Hälfte des 18. Jahrhunderts begonnen, dank einer Stiftung von Wilhelm Hohenhauser, Adeliger von Tierberg, der während einer Messfeier die regelmäßige Verteilung von Geld an die Armen von Ober- und Untermais anordnete.
Später waren es verschiedene Wohltäter, vor allem Maria und Urban Pitsch, die eine Hinterlassenschaft zugunsten der Armen verfügten.
Das Haus vor dem Umbau

Ein Zimmer in den 60er

Ein Zimmer heute

Im XIX Jahrhundert besaßen gemeinsam die Gemeinden von Ober- und Untermais (damals von Meran getrennt) ein eigenes Armenhaus für arbeitsunfähige Leute. Später wurde dieses Gebäude jedoch verkauft und durch das in der Nähe der Hl.‑Geist‑Kirche gelegene Versorgungshaus ersetzt, das ebenfalls Eigentum der beiden vorhin genannten Gemeinden war, bis zur Einverleibung der beiden Gemeinden in die Gemeinde Meran, in den 20er Jahren des 20. Jh. Auch dieses Gebäude wurde später niedergerissen; die Heimbewohner wurden in den heutigen Sitz von Untermais umgesiedelt.
Bereits zu Beginn, als die Gemeinde Meran, durch die “Wohltätigskeitkongregation” (später Gemeindefürsorgewerk, it. Ente Comunale Assistenza ECA ) die Verwaltung der Altersheime mit demselben Zweck und derselben Zuständigkeit übernommen hatte, war eine Zusammenlegung des gesamten Vermögens, der Satzungen und die Führung der beiden Heime von Vorteil. Später wurde wurden die drei anfangs getrennten Körperschaften auch formell geeint. Da die Einnahmen bei weitem nicht ausreichten, wies die Gemeinde Meran jährlich den beiden Altersheimen beträchtliche Jahresbeiträge zu.
Während und nach der Kriegszeit konnte die neu gegründete Stiftung aus dem großen landwirtschaftlichen Vermögen der drei ursprunglichen Körperschaftent bedeutende Einkünfte erzielen. Viele Grundstücke wurden an Privatpersonen veräußert, um die Erweiterung des Versorgungshauses in der Gampenstrasse zu ermöglichen.
In den 90er Jahren wurde das Versorgungshaus in der Gampenstrasse durch die Gemeinde Meran umgebaut und um eine Pflegeabteilung erweitert.
Seit 1999 führt die ÖFWE neben dem Seniorenheim in der Gampenstrasse (106 Betten), das Pflegeheim St. Antonius in der Cavourstrasse (heute 76 Betten, Eigentum der Autonomen Provinz Bozen).
Mit den Erlösen aus dem Verkauf im Eigentum verbliebener Grundstücke hat die ÖFWE 1995 das ehemalige Hotel Seisenegg samt Park erworben und dort ab 2003 ein Gebäude mit 35 Wohnungen für selbständige Senioren gebaut, die seit dem Mai 2006 geführt werden.